© Pfarrer Michael Nitzke

 Seniorenkreis Nord Büttenrede 2000

Willkommen und hallo ihr Leut,
darauf hat sich jeder schon gefreut,
die Spatzen hört man‘s von den Dächern singen,
der Pfarrer will ne Überraschung bringen.
zunächst fast er sich Mut,
und nimmt sich den Zylinder-Hut.
Dazu will er sie königlich entzücken,
und sich mit ‘ner roten Nase schmücken.
 
Mancher kann es gar nicht leiden
dieses närrische verkleiden,
doch der soll dann nicht verzagen,
sondern sich einfach selbst mal fragen,
warum ihn sowas denn nicht freut,
denn froh zu sein man nie bereut.
 
So wollen wir auch heute feiern,
denn Fasching gibt’s nicht nur in Bayern,
und zum richtig fröhlich sein,
muß man gar nicht erst zum Rhein.
Nein auch in unsrer Stadt,
hat man noch nicht die Witze satt.
 
Doch nicht immer ist man wie ein Jeck,
manchmal ist der Humor weit weg.
Wenn mal wieder droht die Langeweile,
Dann wart ich nicht, sondern ich eile,
 
ganz schnell hinunter ins Büro
Denn da wird‘ ich wieder richtig froh.
 
Da sitzt nämlich eine Frau,
die kennt die Witze ganz genau.
Der liebe Gott war da nicht kleinlich,
und er hat sie ganz wahrscheinlich,
geschaffen mit viel Lebenslust,
so hat sie mit der Mutterbrust,
den Frohsinn ganz früh aufgesogen.
In ihren Witz wird jeder einbezogen.
Küster, Pfarrer, oder Pastor,
Manschetten hat sie da nicht vor.
 
Und als sie neulich mitbekam,
was hier so alles abgehn kann,
da sagte sie ganz ohne Scheu,
ob ich mich wohl darüber freu,
wenn sie heute hier macht mit.
Ich denk, Mensch, was ist die fit.
 
Denn wenn sie allein muss Briefe tippen,
und wir hier unten Kaffee nippen,
dann wird ganz feste nachgedacht,
wie man uns ne Freude macht.
 
Doch eines, dass ist jetzt schon klar,
nen schönen Sketch woll‘n wir auch nächstes Jahr.
Ach da ist so allerhand,
passiert in unserm schönen Land.
Die Zeit vergeht ja wie im Fluge,
viel schneller als in einem Zuge,
so denkt sich mancher hochgestellte Mann,
und nimmt alles was er kriegen kann.
und steigt in die Privatmaschine,
an der Hand ne Flotte Biene,
so ist sich‘s doch leicht regiert,
denn es läuft ja wie geschmiert.
Doch wenn sie dich dann kriegen,
tust du schnell vom Sessel fliegen.
Und was lernen wir vom ganzen,
auch ein Minister für Finanzen,
versucht mit Tricks und Winkelzügen,
den alten Vater Staat zu trügen.
Darin sind sie alle ganz beflissen,
nur der Bürger, der ist da betrogen.
 
Doch Filz gibt’s nicht nur an der Düssel,
Wien hat das Drama mit dem Schüssel,
Wenn der morgens bindet sich die Fliege,
denkt er, „wie viel mehr Macht ich kriege,"
wenn ich mich gar nicht sehr geniere,
und mit den Schmuddelkindern koaliere.
Doch in Europa mög’n sie das nicht all,
gehen deshalb nicht zum Opernball.
 
Doch mancher fährt nicht gern nach Wien,
weil er zu Hause in Berlin,
hat selber viel zu viel Theater.
Denn Dr. Kohl, der Über-Vater,
will es mal wieder allen zeigen,
denn er kann viel länger schweigen,
als die Mönche der Trappisten.
Derweil in einer Menge Kisten,
ganz heimlich still und leise,
verschwinden die Beweise.
 
Ach da ist ja noch der Koch,
und Hessen sagt, ach lass ´ne doch.
Kann da nicht eben auf die schnelle,
der smarte Guido Westerwelle,
irgendwas dran drehen?
Einer würde das gern sehen,
wäre an der Macht mal gerne wieder dran,
Der gute Jürgen Möllemann.
 
In der Politik werd‘n die Gesichter frischer.
Als Beispiel nenn ich Joschka Fischer.
Früher als er war noch richtig fett,
fand ich ihn eigentlich ganz nett.
Doch jeden Morgen so viel laufen,
und kein Wein und Bier mehr trinken.
Wenn man nur so kommt in die Politik,
dann bleibe ich viel lieber dick.
 
Ja wenn ich hier so in meinem Heim
mich hangele von Reim zu Reim,
dann wird mir doch schnell klar,
das da noch was andres war.
 
Ich schau mich um, zu sehn, wer fehl‘
Wo ist denn unsre Frau Cornehl?
Ganz stickum und ganz leise,
begibt sie sich auf eine Reise.
Doch das gönnen wir ihr gerne,
Denn auch weit draußen in der Ferne,
wird sie ganz feste an uns denken,
wie wir uns den Café einschenken.
 
Und ganz sicher und gewiss sind wir,
das sie nächstes Mal ist wieder hier.
 
Doch auch in der Zwischenzeit,
stehen gute Geister hier bereit,
die nun schon seit vielen Wochen,
für Sie hier den Kaffee kochen,
und auch mit dem leckren Kuchen,
alles tun und auch versuchen,
daß Sie hier herkommen gerne,
heute und in weiter Ferne.
 

Das ganze Jahr wird auch gespart,
für die schöne Kaffeefahrt.
Das ist ganz einfach schon ein „Muß",
im Sommer fahren wir gerne Bus,
und alle komm’n dann angerannt
um mitzufahrn ins Sauerland.
Spazierengehen, Kaffee, Bier,
um sechs Uhr sind we wieder hier.
Am schönsten ist’s an einem See,
und hinterher noch ins Café.
Und weil jeder nicht viel laufen kann,
ist dann auch bald die Rückfahrt dran.
Denn nach der ganzen Jause,
will jeder gern nach Hause.
 
So liebe Leut’, jetzt mach ich Schluß,
weil ich noch ‘ne Menge machen muß.
Ob’s nun regnet oder schneit,
der Weg hierher ist nie zu weit.
Drum hoffe ich es wirklich sehr,
daß Sie gerne kommen wieder her.
Und hat es ihnen heut gefallen,
dann sagen Sie es bitte allen.
Und jetzt Helau und auch Alaaf,
sein Sie bis zum nächst’n Mal brav.
 

Helau.

 

© Pfarrer Michael Nitzke